Montag, 16. Juni 2014

Thériault, Denis: Siebzehn Silben Ewigkeit


Bilodo, ein junger Postbote aus Montreal mit einer Vorliebe für Kalligraphie, geht seinem Beruf voller Leidenschaft nach: Heimlich öffnet er abends über Wasserdampf handgeschriebene Briefe und träumt sich in fremde Lebenswelten. Eines Tages stößt er auf die ungewöhnliche Korrespondenz zwischen Professor Grandpré und Ségolène, einer Lehrerin aus Guadeloupe, die sich Gedichte schicken. Bilodo verliebt sich in Ségolène. Als Grandpré bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, ersinnt Bilodo einen waghalsigen Plan: Will er den Kontakt zu Ségolène nicht abreißen lassen, muss er in die Identität des anderen schlüpfen und lernen, wie man mit siebzehn Silben die Ewigkeit einfängt ...


  • Taschenbuch: 160 Seiten
  • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Oktober 2009)
  • Sprache: Deutsch
  • Übersetzung: Saskia Bontjes van Beek
  • ISBN-10: 3423247436
  • ISBN-13: 978-3423247436






Briefe aus der Ferne...






Bilodo, ein 27-jähriger Briefträger aus Montreal mit einem Faible für Kalligraphie, lebt zurückgezogen mit seinem Goldfisch Bill in einer Dreizimmerwohung. Er gilt als zuverlässig, und niemand ahnt, dass er an den Abenden einer geheimen Leidenschaft nachgeht: Regelmäßig nimmt er aus der ihm anvertrauten Post handgeschriebene Briefe mit nach Hause, öffnet sie über Wasserdampf und träumt sich in das Leben anderer Menschen.
Seine Sammlung an Korrespondenzen ist groß, doch eine bedeutet ihm mehr als alle anderen: Grandpré, ein Professor aus seinem Zustellbezirk, tauscht Briefe mit der schönen Lehrerin Ségolène von der Karibikinsel Guadeloupe, die durch ihre Form aus dem üblichen Rahmen fallen. Die beiden schreiben sich Gedichte - Haikus, wie Bilodo bald herausfindet. Bilodo erliegt dem exotischen Flair der Briefe. Mehr noch: Er verliebt sich in Ségolène und beginnt, Grandpré zu beobachten. Als dieser bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, ersinnt Bilodo einen verwegenen Plan: Will er den Kontakt zu Ségolène nicht abreißen lassen, muss er in die Identität des anderen schlüpfen - mit allen Konsequenzen...

 

Briefe aus der Ferne - sie können verzaubern, ungeahnte Leidenschaften wecken, das Leben verändern...
 

Zentrales Objekt des Buches ist die japanische Dichtkunst mit ihren dreizeiligen Haikus (17 Silben), mit denen Bilodo und Ségolène ihre Korrespondenz führen. Auch wenn man selber bislang keine Zugang zur Lyrik gefunden haben mag, so zieht einen Thériaults Liebeserklärung auf diese kurzen und aufs Wesentliche gebrachten Dreizeiler doch unfehlbar in ihren Bann.
Ein großes Lob gebührt dabei sicherlich der Übersetzerin van Beek, der es meisterhaft gelungen ist, den Charakter und die Poesie der japanischen Haikus aus dem Französischen ins Deutsche zu übertragen...

 

"Gleichzeitig zart, komisch und tragisch wird diese ganz besondere Geschichte erzählt, der man nach der Lektüre mit einem lachenden und einem weinenden Auge einen Ehrenplatz im Gedächtnis und im Bücherschrank geben möchte", schrieb Katrin Holthuis, Rhein-Neckar-Zeitung.
Ein Statement, dem ich mich hier nur anschließen kann!

 

Für mich ein wirkliches Highlight!


© Parden








Denis Thériault (* 24. August 1959 in Sept-Îles) ist ein kanadischer Schauspieler, Conférencier, Regisseur und Drehbuchautor. Er absolvierte ein Studium der Psychologie in Ottawa und war als Schauspieler, Conférencier und Regisseur am Theater tätig, bevor er mit großem Erfolg als Drehbuchautor arbeitete und schließlich begann, Romane zu schreiben. Seine Bücher sind mittlerweile neben der französischsprachigen kanadischen Originalausgabe in China, Deutschland, Frankreich und Großbritannien erschienen. Heute lebt Denis Thériault mit seiner Familie in Montreal.
Sein Debüt L'Iguane (dt. Das Lächeln des Leguans) wurde mit dem Prix Anne-Hébert und dem Prix Quebec-France/Jean-Hamelin ausgezeichnet. Sein zweiter Roman Siebzehn Silben Ewigkeit, eine poetische Liebesgeschichte, löste bei Leserschaft wie bei Kritikern ein positives Echo aus und wurde im Jahre 2006 mit dem Prix littéraire Canada-Japon ausgezeichnet. 2012 erschien sein drittes Buch, der Roman La fille qui n'existait pas (dt. Mich gibt es nicht) gleichzeitig in Kanada und in deutscher Übersetzung. (>Quelle)

 

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